Warum Füße einen harten Untergrund brauchen

Ob man in Barfußschuhen oder “normalen” Schuhen läuft, wirkt sich auf den gesamten Körper bis hoch zum Kopf aus. In normalen Schuhen verschiebt sich der Körper gravierend. Testen Sie es doch einfach selbst. Legen Sie ein 200-300 Seiten Buch auf den Boden. Stellen Sie sich barfüßig mit Ihren Fersen darauf – Ihre Vorderfüße bleiben auf dem Boden. Schließen Sie die Augen und beißen Sie ganz leicht mit Ihren Zähnen aufeinander. Merken Sie sich die Bissstellen. Stellen Sie sich nun mit Ihren Füßen flach auf den Boden, schließen Sie die Augen und beißen Sie nochmals leicht mit Ihren Zähnen aufeinander. Sie werden feststellen, wie sich Ihre Bissstellen, also Unter- und Oberkiefer, gegeneinander verschoben haben.

Warum Füße einen harten Untergrund brauchen

Auch kleinste Füße brauchen einen harten Untergrund um sich zu entwickeln

Füße sind ein Wunderwerk der Natur und unglaublich belastbar. Jeder Fuß bewegt im Laufe seines Lebens Millionen Tonnen an Körpergewicht. Doch Füße können noch mehr: Sie sind dafür verantwortlich, dass wir unseren Körper überhaupt aufrichten und strecken können. Damit das funktioniert, benötigt der Fuß einen harten Untergrund. Selbst wenn wir auf Beton oder Asphalt laufen, spüren die Füße in vielen Schuhen kaum noch einen harten Untergrund. Um das zu verstehen, folgen Sie uns bitte in die Welt der Bequemlichkeit.

Kennen Sie diese Krankheiten: Gicht, Herzinfarkt, Bluthochdruck, Adipositas, Diabetes? Wir hoffen, nur aus der Zeitung oder vom Hörensagen. Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink Diese Krankheiten sind sogenannte Zivilisationskrankheiten und die Ursache lässt sich meistens in nur einem Wort beschreiben: Bequemlichkeit.

Vor etwas mehr als 200 Jahren hatte nur eine Kaste mit diesen Krankheiten zu tun. Es war der Adel. Denn der konnte sich Bequemlichkeit leisten. Einen Arzt kommen lassen, auf weichen Betten schlafen, mehr essen, als der Mensch eigentlich braucht. Genüsse wie Schokolade, Zucker allgemein und auch Kaffee standen ebenfalls ausreichend zur Verfügung. Und warum laufen, wenn es doch Kutschen gab? Wozu Gepäck tragen, wenn es doch dafür Diener gab?

Heute gibt es zumindest in Deutschland Millionen von Adligen. Für diese wird alles mögliche getan, damit sich ja keiner anstrengen muss. Autos, Züge, Fahrstühle, Laufbänder, weiche Sofas und Fernsehen, Essen, Alkohol, Nikotin. Koffein, Kokain, Heroin Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink im Überfluss. Dazu einen Stab von Polizisten, Feuerwehrleuten, Rechtsanwälten, Medizinern und Pflegekräften, damit wir auf nichts (vor allem nicht mehr auf uns selbst) aufpassen müssen. Und falls doch etwas passiert, sind wir abgesichert mit der Kraftfahrzeugkaskoprivathaftpflichtkrankenrechtsschutz- und Lebensversicherung. Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink Und das alles dient nur einem Zweck: der Bequemlichkeit.

Nun werden Sie sich vielleicht fragen, was das alles mit dem Fuß zu tun hat? Eine ganze Menge. Denn der Hang zur Bequemlichkeit geht hier weiter. Weich gepolstert soll der Fuß im Schuh ruhen. Bequem und warm soll er es haben. Bewegung ist ebenso unerwünscht. Warum sollen sich Füße auch bewegen, wenn man sowieso mit dem Auto fährt? Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink Sie können sich in weiche Sitzkissen lümmeln, auch mal nach einem opulenten Mahl noch einen Eisbecher ordern. Jedoch sollten Sie nie weich gepolsterte Schuhe tragen. Und auf gepolsterte Einlagen sollten Sie sowieso verzichten. Sie machen mehr als nur Ihre Füße kaputt. Sie stören nachhaltig die gesamte Funktion Ihres Körpers.

Denn die Rezeptoren an der Fußsohle teilen dem Gehirn mit, wann der Fuß auf dem Boden steht. Dafür benötigt der Fuß auch den Widerstand des Bodens. Ebenso teilen die Rezeptoren dem Gehirn mit, wann der Widerstand fehlt und der Fuß sich quasi in der Luft befindet. Was passiert, wenn wir einen weich gepolsterten Schuh tragen? Über das Auge sieht das Gehirn, dass der Fuß auf dem Boden aufsetzt. Der Fuß setzt jedoch zur gleichen Zeit gar nicht auf dem Boden auf. Er sinkt erstmal in die Polsterung bevor er auf dem Boden aufkommt. Der Fuß steht auch nicht satt und fest auf dem Boden. Er steht auf einer Dämpfung, die sich schon bei geringster Gewichtsverlagerung anpasst und entweder wieder ein Stück hoch kommt oder wieder ein Stück zusammengepresst wird.

Testen Sie es selbst: Ziehen Sie nur einen herkömmlich gedämpften Schuh an und stellen Sie sich auf ein Bein. Ziehen Sie den Schuh aus und stellen Sie sich barfuß oder in Strümpfen auf ein Bein. Der Unterschied ist frappierend.

Mit gepolsterten und gedämpften Schuhen entsteht nie ein sattes und stabiles Gehen und Stehen mit einem optimal ausbalancierten Gleichgewicht. Wenn das Auge Signale an das Gehirn sendet und die Signale der Rezeptoren des Fußes, die ebenfalls an das Gehirn gesendet werden, sich unterscheiden, entsteht vor allem eins: Stress im Nervensystem. Möchten Sie Stress im Nervensystem haben? Nein? Dann gehen Sie barfuß oder tragen Sie Barfußschuhe. Moment, nicht überall wo Barfußschuh drauf steht, ist auch Barfußschuh drin. Denn einen „richtigen“ Barfußschuh zu konzipieren und zu verkaufen, verlangt Konsequenz. Die meisten Hersteller verkaufen einen „Weichspül-Barfußschuh“ für die Masse. Angebliche Barfußschuhe mit 6 mm Sohle oder 4 mm Innensohle mit Dämpfung sind nur ein schöner Marketing-Gag. Also bitte Augen auf beim Kauf der Barfußschuhe.

Was haben gedämpfte Schuhe mit der Körperaufrichtung zu tun?

Eine ganze Menge. Stellen Sie sich einfach auf das Wasser. In etwa so wie Jesus. Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink Sofort werden Sie versinken wie ein Stein (Wie Jesus auch, deswegen hat ihn seit 2000 Jahren niemand mehr gesehen) Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink Jetzt stellen Sie sich auf eine Sumpflandschaft. Dort werden Sie ebenfalls versinken. Allerdings schon etwas langsamer. Und jetzt stellen Sie sich einfach dahin, wo Sie gerade sitzen und diesen Beitrag lesen. Und versinken Sie? Nein? Das liegt an der unterschiedlichen Dichte der Untergründe Wasser, Sumpf und fester Boden. Je härter der Boden, umso mehr können wir uns entgegen der Schwerkraft aufrichten. Je härter der Untergrund, umso mehr können wir uns von ihm abstoßen, um uns fortzubewegen. Widerstand ist für eine gesunde Körperhaltung und einen gut funktionierenden Körper von der Natur gewollt. Ob Vögel, Fische, Reptilien, Säugetiere oder wir als Obersäugetier: Alle müssen sich gegen Widerstände bewegen und benötigen auch den Widerstand, um ihre Körperform aufrecht zu erhalten.

Warum Füße einen harten Untergrund brauchen

Füße und Beine speichern beim Aufprall Energie und geben sie beim Abstoßen wieder frei.

Wenn wir bequeme, gepolsterte und gedämpfte Schuhe tragen, fehlt einfach der richtige Widerstand, um uns wirklich aufzurichten. Unser Körper wird immer in etwas weiches Nachgiebiges gedrückt, statt auf etwas Hartes um sich gegen die Gravitation aufrichten zu können. Ebenso fehlt die Härte des Bodens, um sich beim Schritt abzustoßen. Wenn der Vorderfuß beim Schritt oder Sprung hingegen aufkommt, fehlt ihm die natürliche Aufnahme der Aufprallenergie. Das Abfedern bzw. die Aufnahme der Aufprallenergie übernehmen ja Schuhe, Einlegesohlen und Polster für den Fuß. Er muss immer weniger tun und das schwächt die Muskulatur, die Bänder und die Faszien.

Die Aufprallenergie wird normalerweise in den faszialen Strukturen, in den Sehnen und Bändern des Fußes und der Beine gespeichert und beim nächsten Abstoßen wieder abgegeben. So läuft der Mensch energiesparend und deswegen ist er in der Ausdauer unübertroffen und

der Homo brutalis kann jedes Wild zu Tode hetzen. Es kann nur ein paar Monate dauern. Senmotic Barfußschuhe - Smilie Wink Wird dieser biomechanische Regelkreis (Energie aufnehmen – Energie abgeben) durch gedämpftes Schuhwerk unterbrochen, müssen wir uns mit reiner Muskelkraft selbst fortbewegen. Das kostet Energie und ermüdet die Muskulatur ziemlich schnell.

Gerade beim Wandern in dicken, gut gepolsterten und stocksteifen Schuhen kommt es sehr schnell zu Ermüdungserscheinungen der Muskulatur. Berühmt und berüchtigt ist hierbei das Schienbeinkantensyndrom. Das findet sich übrigens oft auch bei Läufern. Die Medizin ist ratlos und die Ursache wird noch kontrovers diskutiert. Was übersetzt heißt: Über Bakterien, Viren, den lieben Gott bis hin zu zuviel Training, falsche Ernährung oder verklebte Faszien kann es alles sein. Dass es auch die Schuhe sein könnten, die Dämpfung und die mangelnde Bewegungsfreiheit des Fußes interessiert kaum jemand. Welcher Physiotherapeut oder Orthopäde hat schon mal verlangt, dass Sie Ihre Schuhe mitbringen?

Dass Schuhe mit Sprengung, auch bekannt als Absatz, die ganze Körperhaltung durcheinander bringen und Muskeln übergebührlich und einseitig belasten und die Muskulatur mit ihren Faszien dadurch verhärtet, ist in der Welt der Medizin noch völlig unbekannt. Man stelle sich nur mal vor, ein Schmied würde einem Pferd neue Hufeisen verpassen und die hinteren Hufeisen wären höher als die vorderen Hufeisen. Jeder würde sich an den Kopf greifen, wenn das Pferd mit seinem riesigen Hinterteil in der Luft schwebt und das Gewicht des Hinterteils plötzlich über die Wirbelsäule auf das Brustteil drückt. Beim Menschen nehmen wir die Fehlstellung des Beckens und der Wirbelsäule durch Absätze als „normal“ hin.

Die Verschiebung in den Füßen setzt sich konstruktiv über die Beine und den Rücken bis in den Kopf fort.

Viele Läufer und Wanderer sind sogar noch stolz auf Ihre High-tech-Treter und geben Unsummen für billigsten asiatischen Plastikmüll aus. Was lernen wir daraus?

1. Werbung wirkt.

2. Werbung wirkt nur bei Leuten, die sich weigern selbst zu denken.

Sie hingegen sind ja anders und denken selbst. Sonst wären Sie nicht auf der Suche gewesen und hätten diesen Beitrag gefunden.

Schuhe sind prinzipiell ein Übel und wir denken kaum noch darüber nach. Mittlerweile sind wir eine Schuhgesellschaft und Schuhe sind stil- und imagebildend. Wer Schuhe trägt, gilt als reich. Wer barfuß läuft, gilt nicht als gesund oder besonders schlau. Sondern einfach nur als arm. Kleines Beispiel: Sie sitzen vor dem Fernseher und sehen eine Dokumentation über Afrika. Einige Kinder spielen barfüßig auf einem staubigen Bolzplatz Fußball. Keiner denkt: Die Kinder haben es gut. Die leben noch richtig gesund und können noch barfuß spielen. Die Masse der Menschen denkt: Die armen Kinder. Die haben nicht mal Schuhe zum Fußball spielen.

Noch vor hundert Jahren erkannte man auch in Deutschland die Kinder der armen Leute an ihrer Barfüßigkeit. Schuhe wurden sogar vererbt und über Generationen weiter getragen. Schuheputzen war damals noch ein Ritual und schlecht geputzte Schuhe haben so manche Backpfeife nach sich gezogen.

Wenn wir schon eine Schuhgesellschaft sind, dann sollten wir das Übel so klein wie möglich halten und Barfußschuhe tragen. Befreit von jeglichen Zwängen wie Absätzen, möhrenförmigen Vorderfußpartien, stocksteifen Sohlen und unnötigem Gewicht kommen Barfußschuhe dem natürlichen Barfußgehen am nächsten. Obwohl auch hier Sohlen und Einlegesohlen etwas Aufprallenergie schlucken, bleibt für den Fuß und die faszialen Strukturen der Beine und des Rückens noch genug übrig, damit sie einem ständigen natürlichen Training unterworfen sind.

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5 Kommentare zu „Warum Füße einen harten Untergrund brauchen“

  1. Im Zeitalter von Beton, Asphalt, Fliesen, Fließband- oder vorwiegend stehender/sitzender Arbeit, scheint mir Ihre Darstellung etwas einseitig. Evolutionsbiologisch betrachtet ist der menschliche Körper natürlich ein Wunderwerk. Aber Evolution braucht Zeit. Und der Fuß hat sich an die neuen Bedingungen, welche erst seit dem vorletzten Jahrhundert immer mehr überhand nehmen, (noch?) nicht angepasst …

  2. Ob mit oder ohne Barfußschuh: Barfuß laufen über längere Strecken und auf hartem Untergrund ist für die meisten Menschen ungesund. Die Füße und Sprunggelenke können Schaden nehmen. Zudem vergrößere sich bei dieser Art des Laufens die Gefahr, Knochenödeme davonzutragen. Auf beton- asphaltboden zu laufen ist nicht von der Natur gewollt.

  3. Strickwold.Ich bin Diabetikerin warum darf ich sie Schuhe nicht tragen.Außerdem hatte ich starke Rückenschmerzen und Gesäßschmerzen.Ich treibe viel Sport ,Kraft Sport Schwimmen Laufen Radfahren,und so weiter .Wer kann mir etwas dazu sagen.Vielen dank im voraus.

  4. Ich bin beeindruckt. Das macht ja so manche Schuhgeschäfte samt Orthopädie-fach überflüssig. Ich habe selbst beobachtet wie meine Enkelkinder (späte Laufkinder) mit dem Vorfuß auftreten. Leider gibt es keine Barfuß-Schuhfachgeschäfte. Eure Schuhe sind das Erste was ich mir aus dem Netz gezogen habe. Hatte keine Alternative. Ich bin hauptsächlich Radfahrerin, gehe aber vor allem im Winter viel zu Fuß. Auch der Urlaub wird auf dem Radel, oder zu Fuß verbracht. Beizitze kein Kraftfahrzeug. Ich habe mir riesige Plattform Pedale an meine Fahrräder geschraubt, um mit der weichen Sohle die Kraft zu Übertragen, die sonst ein Steifer Radschuh Übernimmt.

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